Nationalpark Schwarzwald Wegekonzept


Ziele

Die Gründung des Nationalparks Schwarzwald war alles andere als frei von Konflikten. Seitdem setzt der Nationalpark auf einen engen Austausch mit Anspruchsgruppen und bietet verschiedene Möglichkeiten zur Beteiligung. So auch bei der Erarbeitung eines neuen Wegekonzepts. Der Fokus der Seminararbeit lag daher auf der Umsetzung, Wahrnehmung und Bewertung einer organisierten und auf Beteiligung ausgerichteten Kommunikation. Im Mittelpunkt standen vor allem folgende Fragen: 1) Wie sieht die Kommunikationsstrategie des Nationalparks aus? 2) Wie nehmen Stakeholder Kommunikation und Beteiligungsmöglichkeiten wahr? 3) Welche Dynamiken gibt es bei der Kommunikation? 4) Welche Rolle nimmt der Nationalpark ein? Für den konkreten Fall des Wegekonzepts wurde vorab zudem untersucht, wer beteiligt ist und welche Themen und Positionen in der Diskussion auftauchen.

Methoden

Um einen möglichst umfassenden Eindruck von den einzelnen Partizipationsformaten und Sichtweisen der Beteiligten zu bekommen, wurden verschiedene Methoden eingesetzt. Qualitative Leitfadeninterviews mit zehn Personen gaben einen Überblick über die Kommunikation und Partizipation sowie deren Wahrnehmung bei diversen Anspruchsgruppen. Auf Seite der Kommunikatoren wurden drei Interviews mit Verantwortlichen des Nationalparks geführt. Hinzu kam ein Interview mit der Mediatorin der Bürgerworkshops, einem der zentralen Partizipationsformate. Bei einer von zwei Wegeführungen, einer weiteren Informationsveranstaltung zum Wegekonzept, wurde eine offene teilnehmende und unstrukturierte Beobachtung durchgeführt. Zwei weitere feste Bestandteile des Kommunikations- und Partizipationskonzepts des Nationalparks stellten bilaterale Gespräche und ein Online-Dialog dar. Die Protokolle dieser 21 Gespräche wurden ebenso wie das Beobachtungsprotokoll und die Vorschläge (n=126) und Kommentare (n=279) des Online-Dialogs im Zeitraum vom 16. Januar bis 15. Februar im Rahmen von zwei (teil)standardisierten Inhaltsanalysen erfasst. Dabei standen Themen, das Kommunikationsverhalten der Beteiligten (z. B. Tonalität, Detailgrad der Antworten) und die Rolle des Nationalparks im Vordergrund.

Ergebnisse

Schon bei der Gründung des Nationalparks ließ sich eine Vielzahl an Anspruchsgruppen und Themen identifizieren. Ähnliches zeigt sich auch beim Wegekonzept. Dennoch schafft es der Nationalpark, den Fokus auf dem Wegekonzept zu halten. Auch der frühe und regelmäßige Einbezug einzelner Gruppen ist positiv zu bewerten. Dabei kommuniziert der Nationalpark klar seine Erwartungen sowie die Möglichkeiten der Beteiligung, wie die inhaltsanalytische Untersuchung der Gesprächsprotokolle zeigt. Ein weiteres Plus: Der Nationalpark bietet verschiedene Möglichkeiten zur Information und Beteiligung. Diese sind zeitlich abgestimmt und setzen in der Regel auf persönliche Kommunikation. Damit ist eine gute Basis für eine gelungene Zusammenarbeit gelegt und Kommunikation und Partizipation werden weitgehend als gut bewertet. Dennoch bleibt auch das Wegekonzept nicht frei von Konflikten. Insbesondere Mountainbiker fühlen sich benachteiligt, nicht gehört und vermuten hinter dem Konzept mehr Schein als Sein. Grund dafür ist sicher auch der Rollenkonflikt des Nationalparks: Er muss gleichzeitig vermitteln und vorgegebene Ziele durchsetzen. Nichtsdestotrotz gibt es gerade bei der Kommunikation mit dieser Gruppe Optimierungspotenzial.

Die Präsentation finden Sie hier.

Mitglieder der studentischen Arbeitsgruppe

  • Miriam Drexler

  • Judith Götter

  • Lisa Stark

  • Julia Kammerer

  • Daniel Moenius

  • Mona Steckert