Kommunikation bei Bauprojekten


Bauprojekte aus den Bereichen Verkehr, Energie und Stadtentwicklung stoßen immer wieder auf Protest von Teilen der Bevölkerung. Kommunikation spielt an zahlreichen Stellen eine zentrale Rolle:

  • Kommunikation von Protestgruppen
  • Kommunikation von Vorhabenträger
  • Kommunikation von Politik und Verwaltung
  • Kommunikation zwischen diesen Gruppen – direkt, in Sozialen Netzwerken und vermittelt über Massenmedien.

Gesellschaftlich tragfähige Lösungen sind ohne Kommunikation zwischen Bürgern, Verbänden, Initiativen, Vorhabenträgern sowie Politik und Verwaltung nicht möglich. Und auch die Legitimation von Bauprojekten beruht nicht nur auf gesetzlich vorgeschriebenen, formalen Rechtsverfahren. Sondern sie bedarf auch einer frühzeitigen und informellen Öffentlichkeitsbeteiligung.

Im Forschungsschwerpunkt „Kommunikation bei Bauprojekten“ untersuchen wir damit verbundene Fragen. Dazu setzen wir Stakeholder-Analysen, Themen-Landkarten, Intensivinterviews und klassische Medieninhaltsanalysen ein. Unser Ziel ist es, die zahlreichen Forschungsfragen praxisbezogen und theoretisch fundiert zugleich zu beantworten.

Kommunikation bei Bauprojekten spielt in folgenden drei Bereichen eine besondere Rolle.

  1. Energieinfrastruktur: Hier geht es um linienbezogene Infrastruktur (Übertragungsnetze und Verteilnetze), um standortbezogene Infrastruktur (Windenergie-Anlagen, Kohle- oder Gas-Kraftwerke, Pumpspeicherkraftwerke, Biogas-Anlagen etc.) und um Konzepte (etwa lokale Klimaschutz-Pläne).
  2. Verkehrsinfrastruktur: Hier geht es um linienbezogene Infrastruktur (Autobahnen, Bundesstraßen, Wasserstraßen, Bahnstrecken, U- und S-Bahn-Strecken), um standortbezogene Infrastruktur (Bahnhöfe, Häfen, Flughäfen) und um Konzepte (etwa lokale und regionale Mobilitäts-Pläne).
  3. Stadtentwicklung: Hier geht es beispielsweise um Stadtentwicklungs-Konzepte, um Quartiers-Entwicklung, um den Bau von Einkaufszentren oder um die Aufwertung von Industriebrachen. Aber auch um den Bau von Sportanlagen (u.a. Fußballstadien).

Zusammen mit Studierenden wurden zahlreiche Case-Studies zu Bauprojekten aus diesen drei Bereichen durchgeführt. Die Ergebnisse finden Sie hier.

 

 

 

 

 

 

 

Kommunikation und Bürgerbeteiligung sind untrennbar miteinander verbunden. Daher untersuchen wir Kommunikation und Bürgerbeteiligung einerseits anhand konkreter Einzelfälle wie dem Bürgerforum zur A98 oder „Stuttgart 21“. Zum anderen untersuchen wir Bürgerbeteiligung aber auch in größeren Kontexten – etwa im Rahmen der Begleitforschung „Nachhaltige Kommunalentwicklung mit Bürgerbeteiligung“ oder der Studie „Partizipative Gesetzgebung in Baden-Württemberg“.

Unsere Forschungs-Ergebnisse haben auch Niederschlag in der VDI-Richtlinie 7001 „Kommunikation und Öffentlichkeitsbeteiligung bei Planung und Bau von Infrastrukturprojekten“ gefunden.