TransnetBW - Netzverstärkung Daxlanden-Eichstetten


Ziele

Das Ziel des Forschungsprojektes ist es, die Kommunikation zum Netzausbau-Projekt „380-kV-Netzverstärkung Daxlanden-Eichstetten“ zu evaluieren. Dabei steht der bereits abgeschlossene informelle Dialog zwischen dem Vorhabenträger TransnetBW und den betroffenen Gemeinden (hier Abschnitt A) im Fokus. Zunächst findet eine Analyse des Status Quo statt: Welche Gemeinden scheinen aktuell überwiegend zufrieden mit dem Ausgang des Projekts zu sein? Welche Gemeinden sind eher unzufrieden? Sodann wird analysiert, welche kommunikativen Maßnahmen (sowohl in den Medien, als auch persönlich) von TransnetBW dazu geführt haben, dass der Konflikt in einer Gemeinde als „gelöst“ betrachtet werden kann und was womöglich entsprechend nicht ausreichend kommuniziert wurde, sodass in anderen Gemeinden noch Konflikte vorherrschen. Daraus ergeben sich Handlungsempfehlungen für TransnetBW.

Methoden

Als Basis für die Forschung dient die Situationsanalyse, also die Recherche zum aktuellen Projektstatus. Für die Beantwortung der Forschungsfragen wird zunächst die Verständlichkeit der externen Kommunikationsmittel der TransnetBW mittels dem Hohenheimer Verständlichkeitsindex (HIX) evaluiert. Weiterhin wird die Darstellung des Projekts in der relevanten regionalen Presse einer qualitativen und quantitativen Medieninhaltsanalyse unterzogen. Letztlich wird die Kommunikation der TransnetBW aus Sicht relevanter Stakeholder analysiert und mit den Regeln der VDI-Richtlinie 7001 „Kommunikation und Öffentlichkeitsbeteiligung bei Planung und Bau von lnfrastrukturprojekten“ abgeglichen. Dafür wurden leitfadengestützte Interviews mit Stakeholdern unterschiedlicher Positionen aus den ausgewählten Gemeinden geführt.

Ergebnisse

Die Situationsanalyse ergab, dass für die einzelnen Gemeinden unterschiedliche Themen und Probleme in Bezug auf das Projekt im Fokus standen. Dementsprechend waren die Gemeinden auch – je nachdem, ob das Problem von TransnetBW beseitigt werden konnte oder nicht – unterschiedlich zum Projekt eingestellt. Hinsichtlich der Verständlichkeit ihrer Kommunikationsmittel hat TransnetBW an manchen Stellen noch Verbesserungspotential. Eine verständliche Kommunikation ist im Dialog mit den Bürgern sehr wichtig, damit aus Unverständlichkeit keine Ablehnung zum Projekt resultiert. In den Gemeinden, in denen Konflikte nicht gelöst werden konnten, wurde häufiger und meinungsbetonter berichtet. Alles in allem war die Medienberichterstattung über das Projekt jedoch neutral. Die Leitfadeninterviews zeigten, dass die Stakeholder aller Gemeinden (ob mit oder ohne gelösten Problemen) die Kommunikation von TransnetBW während des informellen Dialogs positiv bewertet haben. Lediglich über den Fortgang des Projekts wurde aus Sicht einiger Stakeholder nicht hinreichend informiert. Dementsprechend trat in manchen Gemeinden am Ende des informellen Dialogs Unmut über die Entscheidungen von TransnetBW auf. Die Kommunikation seitens TransnetBW bricht also an einem Punkt ab, an dem das Informationsbedürfnis der betroffenen Bürger stärker ansteigt. Obwohl nicht alle Probleme in Abschnitt A kommunikativer Natur sind (es ging beispielsweise häufig um rechtliche Richtwerte), kann mit einer guten Kommunikation Problemen dennoch vorgebeugt werden. Das Forschungsprojekt hat damit die Notwendigkeit des informellen Dialogs bei Bau- und Infrastrukturprojekten bestätigt und gibt Hinweise zur weiteren Verbesserung.

Mitglieder der studentischen Arbeitsgruppe

  • Paula Accordi

  • Nina Adelhardt

  • Pia Eifler

  • Antonia Heppeler

  • Valerie Hornig