Windkraft und die Energiewende: Das Projekt Naturstromspeicher Gaildorf


Ziele

Ermitteln der Kommunikationsstrategien der organisierten Parteien (Projektbeteiligte und in Bürgerinitiativen oder Vereinen organisierte Öffentlichkeit) rund um den Naturstromspeicher Gaildorf; Analyse der Kommunikationsarbeit der Projektbeteiligten und ihrer Wahrnehmung durch Befürworter und Gegner; Identifizieren der Motive für die Unterstützung oder Ablehnung des Naturstromspeichers in Gaildorf; Beschreiben der gegenseitigen Wahrnehmung und Bezugnahme der Projektbefürworter und -gegner; Analyse der Medienberichterstattung. Forschungsfragen: Wie ist die Kommunikationsarbeit der Projektbeteiligten gestaltet? Wie nehmen Befürworter und Gegner die Kommunikationsarbeit wahr? Auf welcher Ebene argumentieren Projektbefürworter und -gegner? Inwiefern greift die Berichterstattung der Gaildorfer Rundschau die Argumente von Gegnern und Befürwortern auf? Wie bewerten die unterschiedlichen Akteure die Berichterstattung? Nehmen Gegner und Befürworter die Argumente der jeweiligen Gegenseite wahr?

Methoden

Um die Forschungsfragen zu beantworten, wurde eine Methoden-Kombination eingesetzt. Erstens fanden leitfadengestützte Intensivinterviews mit den Vertretern unterschiedlicher Positionen statt (Projektbeteiligte und organisierte Öffentlichkeit). Zweitens fand eine teilstandardisierte Online-Befragung der Bevölkerung statt. Und drittens wurde mittels einer quantitativen Inhaltsanalyse die lokale Berichterstattung (Gaildorfer Rundschau) über das Projekt analysiert. Dabei dienten die in den Leitfadeninterviews und der teilstandardisierten Befragung identifizierten Argumente für und gegen den Bau des Naturstromspeichers als Grundlage für das Kategoriensystem. Grundlage der drei Methoden waren eine Themenfeld- und eine Stakeholder-Analyse.

Ergebnisse

Bezogen auf die Kommunikationsarbeit der Projektbeteiligten zeigen sich Bemühungen, die Bevölkerung zumindest zu informieren. Darüber hinaus können die Chancen zur Beteiligung allerdings als begrenzt beschrieben werden. Dies entspricht auch der Wahrnehmung der befragten Bevölkerung und der Interviewpartner. Die Bewertung der Kommunikationsarbeit entspricht in der Regel der eigenen Einstellung zum Thema: Befürworter des Projektes nehmen die Kommunikationsarbeit positiv, Gegner nehmen sie negativ wahr. Thematisch stützen Projektbefürworter und -gegner ihre jeweilige Argumentation auf unterschiedliche Themen oder aber sie bewerten gleiche Kernthemen unterschiedlich. Während die Berichterstattung im redaktionellen Teil einen deutlichen Schwerpunkt auf Pro-Argumente legt, finden sich in den analysierten Leserbriefen vor allem Contra-Argumente. Thematisch werden aber beide Seiten gleich gut abgebildet. Die Themenschwerpunkte beider Seiten spiegeln sich – sofern Argumente aufgegriffen werden – auch in der Berichterstattung wider. Hinsichtlich der Wahrnehmung der Gegenseite schaffen es vor allem die Projektgegner, ein treffendes Bild der Projektbefürworter zu zeichnen. Die Projektbefürworter haben hingegen ein etwas verzerrtes Bild von den Motiven der Projektgegner.

Die Präsentation finden Sie hier.

Mitglieder der studentischen Arbeitsgruppe

  • Kathrin Bauer

  • Myriam Brendel

  • Ina Culemann

  • Jessica Rettig

  • Benita Röser

  • Claudia Thoms