Lithium-Gewinnung am Oberrheingraben


Ziele

Das Ziel dieser Case Study war eine Analyse des Projektes „Natürlich Ortenau“ am Oberrheingraben durch den Vorhabenträger Vulcan Energie Ressourcen GmbH. Im Fokus stehen folgende Forschungsfragen:

  1. Welche Themen, Akteur:innen, Argumente und Positionen gibt es in der Diskussion um das Projekt „Natürlich Ortenau“?
  2. Welche Erwartungen haben die Stakeholder an die Projektkommunikation?
  3. Welche Akteur:innen, Themen, Bewertungen und Frames spielen in den Kommunikationsmaßnahmen und -inhalten des Vorhabenträgers Vulcan Energie Ressourcen GmbH eine Rolle?
  4. Wie verständlich sind die Kommunikationsinhalte des Vorhabenträgers Vulcan Energie Ressourcen GmbH?

Methoden

Um die Forschungsfragen zu beantworten, kam eine Kombination aus verschiedenen Methoden zum Einsatz. Neben qualitativen Leitfadeninterviews und einer Bürgerbefragung vor Ort wurden eine quantitative Inhaltsanalyse und eine Verständlichkeitsanalyse durchgeführt. Im Rahmen der Interviews konnten sowohl Befürworter:innen als auch Gegner:innen des Projektes befragt werden. Die Befragten setzten sich aus einem Journalisten, politischen Vertreter:innen im Ortenaukreis, NGOs und Vertreter:innen des Vorhabenträgers sowie Anwohner:innen der Stadt Kehl zusammen. In der Inhaltsanalyse wurden die Eigenpublikationen des Vorhabenträgers analysiert: Beiträge der Online-Kanäle (z. B. Facebook, Twitter, LinkedIn) sowie der Print-Kanäle (z. B. Pressemitteilungen, Flyer). Mithilfe der Verständlichkeitssoftware TextLab wurden zusätzlich ausgewählte Eigenpublikationen wie z. B. Inhalte der Projekt-Website auf ihre formale Textverständlichkeit hin überprüft und der Hohenheimer Verständlichkeitsindex ermittelt.

Ergebnisse

Die Unsicherheit in der Bevölkerung ist aufgrund früherer missglückter Großbauprojekte anderer Vorhabenträger in der Region groß. Die Diskussion über das Projekt ist emotional stark aufgeladen. Folgende Themen spielen bei den Stakeholdern eine wichtige Rolle: Tiefenbohrungen, Gesundheit, Umwelt und Projektkommunikation. Dies deckt sich im Wesentlichen mit den Schwerpunkten aus der Inhaltsanalyse. Allerdings spielt das Thema Tiefenbohrungen in den Eigenpublikationen des Vorhabenträgers keine besondere Rolle, während es von den Stakeholdern als wichtig angesehen wird. Die Anspruchsgruppen erwarten vom Vorhabenträger Dialogveranstaltungen, Transparenz, bessere Aufklärung über das Projekt und dass ihre Sorgen ernst genommen werden. Die Kommunikation des Vorhabenträgers weist zum Teil deutliche formale Verständlichkeitshürden auf. Die Print-Inhalte schneiden dabei etwas besser ab als die untersuchten Online-Inhalte.

Die Präsentation finden Sie hier.

Mitglieder der studentischen Arbeitsgruppe

  • Julia Brandl
  • Helene Dann
  • Lisa Kümmerle
  • Kirsten Küpers
  • Jessica Spriegel
  • Franziska Werner