Kommunale Flüchtlingsdialoge in Baden-Württemberg
Ziele
Drei Perspektiven auf die Kommunalen Flüchtlingsdialoge (KFD) in Baden-Württemberg wurden miteinander verglichen: a) die Wahrnehmung der Kommune (als Veranstalter), b) die Wahrnehmung der Teilnehmenden, c) die Darstellung in der Lokal- und Regionalpresse. Forschungsfragen: Wie stellen Kommunen die KFD dar? Und wie werden die KFD von den Teilnehmenden und von den Medien bewertet? Wie bewerten die Akteure die Diskursqualität? Welche Handlungsempfehlungen lassen sich aus den Ergebnissen ableiten?
Methoden
Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurde eine Methoden-Kombination eingesetzt. In einem ersten Schritt wurden die von den Kommunen erstellten Steckbriefe zu den KFD sowie die Presseartikel mittels einer quantitativen Inhaltsanalyse untersucht. Ferner wurde eine Sekundäranalyse einer Teilnehmerbefragung durchgeführt. Den Kern der Studie bildet in einem zweiten Schritt der detaillierte Vergleich der drei Perspektiven (Dreiecksvergleich) für fünf ausgewählte Kommunen mithilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse. Ergänzend wurde ein leitfadengestütztes Interview mit Hannes Wezel von der Stabsstelle der Staatsrätin für Bürgerbeteiligung und Zivilgesellschaft des Staatsministeriums Baden-Württemberg geführt. Er war an der Konzeptentwicklung der KDF beteiligt und hat selbst an mehreren Dialogen teilgenommen.
Ergebnisse
Die an den KFD beteiligten Akteursgruppen sowie die behandelten Themen wurden im Rahmen der Medienberichterstattung meist umfassend aufgegriffen. Auf die Diskursqualität ging die Medienberichterstattung hingegen selten ein. Kommunen und Teilnehmer bewerten die Diskursqualität tendenziell positiv, insbesondere die Sachlichkeit der Argumente und den Dialog auf Augenhöhe. Defizite zeigten sich auf Teilnehmerseite lediglich beim Wissen über das konkrete Ziel des Dialogs sowie beim Wissen über den Umgang mit den Ergebnissen. Die Gesamtbewertung der Dialoge war überwiegend positiv.
Die qualitative Analyse der fünf ausgewählten Kommunen zeigt, dass die drei Perspektiven hinsichtlich ihrer Wahrnehmung der Diskursqualität und der Gesamtbewertung teilweise voneinander abweichen: Die Bewertung in der Medienberichterstattung ist tendenziell neutraler als in den Steckbriefen.
Mitglieder der studentischen Arbeitsgruppe
Lisa Fehrentz
Marina Huber
Lena Hummel
Magdalena Sontheimer
Annika Zimmer