Nationalpark Schwarzwald Jagd- und Wildtiermanagement


Ziele

Im Nationalpark Schwarzwald steht ab Frühjahr 2018 im Rahmen des Nationalparkplans die Ausarbeitung eines Konzeptes für das Wildtiermanagement an. Die Ausarbeitung soll durch einen Bürgerbeteiligungsprozess begleitet werden. Das Ziel der Forschungsarbeit war es, unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten eine Risikoprognose für diesen anstehenden Beteiligungsprozess herzuleiten und dabei folgende Forschungsfragen zu beantworten: Welche Themen und Akteure sind für diese Debatte relevant? Welche Deutungsrahmen sind von den jeweiligen Akteursgruppen zu erwarten? Und welches Risiko geht von ihnen aus? Welche kommunikativen Herausforderungen sind im Rahmen der Bürgerbeteiligung zum Wildtiermanagement im Nationalpark Schwarzwald zu erwarten?

Methoden

Als Untersuchungsgrundlage dienten zum einen die Kommentare aus dem Online-Beteiligungsportal der Landesregierung Baden-Württemberg zur 2014 stattgefundenen Debatte um den Novellierungsentwurf des Jagd- und Wildtiermanagementgesetzes. Zum anderen wurden Leitfadeninterviews mit Stakeholdern des Nationalpark Schwarzwald durchgeführt.

Im Rahmen eines Mehrmethodendesigns wurde neben einer explorativen Recherche zu relevanten Stakeholdern und Themenfeldern eine Frame-Analyse auf Basis der Kommentare zum Jagd- und Wildtiermanagementgesetz durchgeführt. Hinzu kamen sieben Leitfadeninterviews, die mit den als relevant identifizierten Stakeholdern des Nationalparks geführt wurden. Diese Interviews wurden auch im Hinblick auf die identifizierten Frames aus der Debatte um das Jagd- und Wildtiermanagementgesetz analysiert.

Ergebnisse

Insgesamt ist auf Basis dieser Analysen davon auszugehen, dass in der anstehenden Debatte um das Wildtiermanagement im Nationalpark Schwarzwald acht zentrale Stakeholdergruppen aufeinandertreffen werden: Tourismus, Jäger und Wirtschaft, Forschung, Natur- und Tierschutz, Förster und Forstwirtschaft, Politik, Anrainer und die Stakeholder innerhalb des Nationalparks. Zentrale Interessensdifferenzen zeigten sich beispielsweise in Bezug auf die Themen „Prozessschutz“, „Tourismus und Freizeitnutzung“ sowie „Jagdmanagement” im Nationalpark.

Besonders konfliktreiche Frames mit hoher Relevanz und hohem kommunikativen Risiko für den Nationalpark sind die „Auswirkungen auf das Umfeld“, die „Wildschäden“ und die „Legitimität von Jagd“.

Die damit verbundenen kommunikativen Herausforderungen für den Nationalpark Schwarzwald lassen sich in fünf Säulen zusammenfassen: Information und Verständnis, Themensetzung, Moderation, Beteiligung und Transparenz schaffen.

Die Präsentation finden Sie hier. 

Mitglieder der studentischen Arbeitsgruppe

  • Clara Fischer

  • Levke Maria Kehl

  • Lisa Kiefer

  • Anja Richter

  • Valentina Teinitzer