Der Hochmoselübergang – Wirtschaftswunder oder Heimatzerstörer?
Ziele
Analyse der sachlichen und der sozialen Dimensionen des Konfliktes um den Bau des Hochmoselübergangs sowie Ermittlung der Kommunikationsstrategien der Befürworter und der Gegner. Beantwortung der Forschungsfragen: Wer sind die relevanten Anspruchsgruppen, und welche Positionen vertreten sie? Wie lauten die Kernbotschaften? Wie wird kommuniziert? Werden die Botschaften in den Medien aufgegriffen, und wie ist die Tonalität in den Medien? Welche Handlungsempfehlungen können für die Kommunikation von Großprojekten abgeleitet werden?
Methoden
Zunächst wurde eine qualitative Inhaltsanalyse der Presseberichterstattung sowie der Berichte auf Blogs, den Websites von Gegnern und Befürwortern sowie weiterer Medien (z.B. Flyer und Plakate) durchgeführt, um alle relevanten Stakeholder sowie Themen, Ziele und Kommunikationsstrategien zu identifizieren. Anschließend wurde auf dieser Basis ein Leitfaden entwickelt, der in Tiefeninterviews mit Vertretern der „AG Pro Mosel“ (Gegner des Bauvorhabens) sowie der „Bürger für Hahn“-Initiative (Befürworter des Bauvorhabens) zum Einsatz kam.
Ergebnisse
Als Gegenargumente dienen vor allem die hohen erwarteten Folgekosten des Bauvorhabens, die Gefahr für den Tourismus als eine der größten Einnahmequellen der Region sowie die Gefährdung der natürlichen Bewässerungssysteme der renommierten Weinlagen. Befürworter stellen die Relevanz der Anbindung des Flughafens Hahn und den dadurch erhofften wirtschaftlichen Aufschwung für die Region in den Vordergrund. Zentrale Kommunikatoren sind dabei vor allem einzelne Interessensgruppen, die über die interviewten Gruppen gebündelt werden. Während Projektträger und Befürworter einen überwiegend deskriptiven Sprachstil verwenden, setzen die Gegner emotionale, moralisierende und sogar kriminalisierende Elemente ein. Weiterhin verwenden sie unterstützend interaktive Medien, fühlen sich jedoch trotz ihrer aktiven Vorgehensweise in der lokalen Presse nicht richtig wahrgenommen und von den politisch Verantwortlichen nicht ernstgenommen. Sowohl Gegner als auch Befürworter äußern Kritik am Verfahren bei Großprojekten, woraus Handlungsempfehlungen abgeleitet werden konnten.
Mitglieder der studentischen Arbeitsgruppe
Eva Beringer
Johanna Deutscher
Nadine Landau
Andrea Schwemmer
Anna Schmidt
Theresa Steffens