Ein „Blumenfest“, das Mannheims Bürger spaltet – der Konflikt um die Bundesgartenschau 2023 in Mannheim


Ziele

Analyse der sachlichen und sozialen Dimension des Konfliktes um die geplante Bundesgartenschau 2023 (BUGA 23) in Mannheim als Teil eines übergeordneten Konversionsprozesses; Ermittlung der Kommunikationsstrategien der Befürworter und Gegner der BUGA 23. Forschungsfragen: Inwiefern entspricht die Kommunikation zur BUGA 23 den empfohlenen Ansätzen für Projektkommunikation? Welche Konfliktthemen und Beweggründe spielen bei den Anspruchsgruppen in der Diskussion über die BUGA 23 eine Rolle? Inwiefern finden sich die Konfliktthemen und die Anspruchsgruppen in der regionalen und überregionalen Berichterstattung zur BUGA 23 wieder?

Methoden

Um die Forschungsfragen zu beantworten, wurde eine Methoden-Kombination eingesetzt. Zum einen fanden leitfadengestützte Intensivinterviews mit Vertretern unterschiedlicher Positionen statt (Fachbereich der Stadt Mannheim, Bürgerinitiativen, Lokalzeitung, Naturschutzbund, IHK Rhein-Neckar). Zum anderen wurden sowohl die Medienberichterstattung (Mannheimer Morgen, TOP 5 der Online-Nachrichtenmedien) als auch die Eigenpublikationen der interviewten Akteure quantitativ inhaltsanalytisch untersucht. Grundlage aller Untersuchungen waren eine Themenfeld- und eine Stakeholder-Analyse.

Ergebnisse

Die BUGA-Kommunikation des Projektträgers entsprach nicht in allen Punkten den Regeln für gute Projektkommunikation nach VDI-Richtlinie 7001 . Dabei war die von einigen Konfliktparteien so wahrgenommene Nicht-Erfüllung erfolgskritischer Regeln sicherlich ein wichtiger Faktor für die Entstehung des Konfliktes. Neben fehlerhafter Kommunikation kristallisieren sich projektbezogene Gründe als weitere Protestgründe heraus. Die Konfliktthemen Ökologie, Kosten und Finanzierung sowie Infrastruktur konnten als Hauptthemen herausgearbeitet werden, wobei es im Konfliktverlauf zu einer Themenverlagerung kam. Darüber hinaus wirken strukturelle, persönliche und affektive Ursachen konfliktverstärkend. Für den medialen Diskurs gilt: Die Berichterstattung des Mannheimer Morgens hat durch die umfassende und ausgewogene Darstellung der verschiedenen Aspekte und Akteure des Konflikts grundsätzlich zur öffentlichen Deliberation im Sinne einer Rationalisierung des Konflikts beigetragen. In Bezug auf die Rolle im Konflikt kann die Medienberichterstattung bzw. der Mannheimer Morgen somit als neutraler und sachlicher Moderator des Konflikts angesehen werden.

Die Präsentation finden Sie hier.

Mitglieder der studentischen Arbeitsgruppe

  • Carolin Arnolds

  • Philipp Blankenagel

  • Laura Gruber

  • Regina Hunziger

  • Vera Pfister

  • Frederic Titze