Der Konflikt um den geplanten Bergbau im Dorothea-Stollen im Christophstal, Freudenstadt


Ziele

Analyse der Kommunikation und des Konflikts um den Bergbau im Christophstal anhand folgender Forschungsfragen:

  1. Welche Akteure treten aus welchem Grund mit welcher Position im Konflikt um den Bergbau im Christophstal auf?
  2. Wie kommunizieren die Akteure und wie nehmen sie sich gegenseitig wahr?
  3. Welche Themen und Argumente greifen die Akteure auf?
  4. Inwiefern gestaltet sich die Kommunikation der Konfliktakteure als deliberativer Prozess?
  5. Wie nimmt die interessierte Öffentlichkeit die Diskussion um den Bergbau im Christophstal und die Kommunikation wahr?
  6. Welche Konflikttypen liegen vor und wie stark ist der Konflikt verhärtet?

Methoden

Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurde eine Methoden-Kombination eingesetzt. Zunächst wurden durch Online-Recherche und Medienanalyse die relevanten Akteure identifiziert (Bürgerinitiative, Vorhabenträger, Politik) sowie erste Rückschlüsse auf den Konflikt gezogen. Anschließend wurden mit den Akteuren leitfadengestützte Intensiv-Interviews geführt, um ihre Position und Kommunikation sowie ihre Themen genauer zu analysieren. Für die Analyse des deliberativen Charakters der Kommunikation wurde die Diskussion während eines Bürgerforums zum geplanten Bergbau im Christophstal beobachtet und überprüft, inwieweit der Austausch den normativen Anforderungen der Deliberation entspricht. Zudem wurden die Teilnehmer dieses Bürgerforums mit einem schriftlichen Paper-and-Pencil-Fragebogen befragt, wodurch die Wahrnehmung der Diskussion und Kommunikation erfasst werden konnte.

Ergebnisse

Die Analyse zeigt, dass die Politik versucht, zwischen dem Vorhabenträger und der Bürgerinitiative als Projektgegner zu vermitteln. Dabei liegt der Fokus der Kommunikation aller Konfliktparteien auf der persönlichen Kommunikation. Selbst- und Fremdbild der Akteure sind sehr verschieden, sodass es eindeutige Unterschiede in der gegenseitigen Wahrnehmung gibt. Der Konflikt war zwar verhärtet (Konfliktstufe: Polarisierung und Koalitionsbildung), dennoch bleiben die Konfliktparteien gesprächsbereit. In ihrer Kommunikation greifen die Akteure die gleichen Themen auf, wobei sie in ihrer Argumentation individuelle Schwerpunkte setzen. Im Bürgerforum sind Ansätze einer deliberativen Kommunikation zu erkennen, allerdings wurden nicht alle Kriterien zufriedenstellend erfüllt. Die Einstellungen der interessierten Öffentlichkeit, die sich gut über das Projekt informiert fühlt, sind breit gestreut: Es gibt sowohl Befürworter als auch Gegner.

Die Präsentation finden Sie hier.

Mitglieder der studentischen Arbeitsgruppe

  • Tessa Blatt

  • Selina Epple

  • Vanessa Helpert

  • Annika Körner

  • Alexandra Schubert

  • Michaela Streicher