Zuversichtsstudie: Mit dem Sommer keimt auch wieder Optimismus auf  [21.06.13]

Zuversichtsstudie der Universität Hohenheim: Optimismus für deutsche Wirtschaftskraft ist beständig / Dennoch sinkt die Zuversicht für Umwelt und Klima / Stimmungslage für persönliches Leben bleibt stabil / Hessen im Wechselbad der Gefühle

Ein Frühling, der ins Wasser fiel, Fröstel-Temperaturen und Überschwemmungen in weiten Teilen des Landes – all das hat die Zuversicht der Bundesbürger nicht trüben können: 34 Prozent der Menschen sind im zweiten Quartal 2013 zuversichtlich, wenn es um die Zukunft Deutschlands geht. Das bedeutet zwar einen leichten Rückgang von drei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum – gegenüber dem ersten Quartal 2013 bleibt die Zuversicht allerdings weitgehend stabil. Beim Blick auf das persönliche Leben sind fast doppelt so viele Menschen optimistisch: Mehr als zwei Drittel der Befragten (67 Prozent) blicken hier „mit Zuversicht“ oder gar „mit großer Zuversicht“ in die nächsten zwölf Monate. Im Vergleich zum Frühjahr 2013 zeigt sich sogar ein leichter Stimmungsaufschwung. Das zeigen die aktuellen Ergebnisse der seit 2007 monatlich durchgeführten Befragungen zur Allianz Zuversichtsstudie, einem Gemeinschaftsprojekt der Allianz Deutschland AG und der Universität Hohenheim.

Auch in einzelnen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zeigt sich die Zuversicht belastbar: So bleibt die Stimmung für die allgemeine Wirtschaftslage mit einem leichten Rückgang von zwei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weitgehend stabil (39 Prozent).

Ähnlich verhält es sich beim Arbeitsmarkt: Mehr als ein Viertel der Menschen in Deutschland (29 Prozent) sind beim Blick auf die Sicherheit der Arbeitsplätze positiv gestimmt. Das sind lediglich drei Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr. Im Vergleich zum ersten Quartal 2013 hat die Zuversicht hier jedoch um drei Prozentpunkte zugelegt.

 

Skepsis bei Umwelt- und Klimaschutz

Für den Umwelt- und Klimaschutz sind die Menschen in Deutschland allerdings deutlich skeptischer als vor einem Jahr: Mit einem Minus von sieben Prozentpunkten blicken hier nur noch 27 Prozent der Befragten zuversichtlich in die kommenden zwölf Monate. Das ist der niedrigste Wert seit dem vierten Quartal 2010.

„Der lange Winter und der verregnete Frühling haben Auswirkungen auf die Ernten vieler Bauern. Die Landwirte erwarten große Einbußen. Und viele Menschen sind der Auffassung, dass die Politik nicht genug für den Umwelt- und Klimaschutz tut“, sagt Prof. Frank Brettschneider von der Universität Hohenheim, der die Allianz Zuversichtsstudie wissenschaftlich begleitet. „So mussten etwa zu Beginn des Jahres wieder vermehrt Kohlekraftwerke zur Stromgewinnung eingesetzt werden. In der Bevölkerung wächst die Sorge, dass die Energiewende länger als geplant auf sich warten lässt.“

 

Die Zuversicht für das persönliche Leben ist unerschütterlich

Beim Blick auf die einzelnen Lebensbereiche bleibt die Stimmung wie vor einem Jahr weitgehend auf hohem Niveau. Unverändert genießt das eigene Zuhause mit 81 Prozent das größte Vertrauen, gefolgt vom familiären Umfeld (71 Prozent) und der Sicherheit des eigenen Arbeitsplatzes (62 Prozent).

„Die Menschen sind in ihrem persönlichen Leben fest verankert“, sagt Frank Brettschneider. „Das eigene Zuhause und das familiäre Umfeld sind seit jeher Fixpunkte und stabilisieren so die Zuversicht für das persönliche Leben. Hinzu kommt die Nachbarschaft. Dieser starke Zusammenhalt zeigt sich jetzt auch bei der Elbe- und bei der Donau-Flut: Menschen stehen zusammen und helfen sich gegenseitig, packen gemeinsam an.“

Etwas weniger positiv als vor einem Jahr beurteilen die Befragten die Entwicklung ihrer persönlichen finanziellen Versorgung im Alter (44 Prozent; minus zwei Prozentpunkte) sowie bei Krankheit und Pflege (45 Prozent; minus drei Prozentpunkte).

 

Überwiegend weniger Zuversicht in den Regionen

Wenn es um die Einschätzung der Gesamtsituation in Deutschland für die kommenden zwölf Monate geht, fällt die Zuversicht im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in den meisten Regionen der Bundesrepublik tendenziell ab. Die Neuen Bundesländer und Spitzenreiter Bayern verzeichnen jedoch leichte Zuwächse.

Norddeutschland büßt bei der Zuversicht für die Republik am meisten ein, nämlich zehn Prozentpunkte und erreicht nur noch 31 Prozent. Hessen zeigt am wenigsten Zuversicht für den Bund und landet mit 29 Prozent auf dem letzten Platz.

Bei der Zuversicht für das persönliche Leben führt Hessen jedoch das Ranking der Regionen an. Mit 75 Prozent liegt das Bundesland damit vor Baden-Württemberg (71 Prozent). „Die Hessen haben viele gute Gründe, für ihr persönliches Leben optimistisch in die Zukunft zu blicken“, sagt Frank Brettschneider. „Die konstant niedrige Arbeitslosenquote und die kräftigen Lohn- und Gehaltssteigerungen sind Beispiele für die große Zuversicht der Hessen.“

 

Hintergrund: Allianz Zuversichtsstudie

Basis der Allianz Zuversichtsstudie, einer gemeinschaftlich durchgeführten Untersuchung der Universität Hohenheim und der Allianz Deutschland AG, sind repräsentative monatliche Befragungen mit jeweils mindestens 500 bis 1.000 Interviewpartnern und mittlerweile insgesamt über 40.000 Befragten. Im 1. Quartal 2013 wurden 1.512 Interviews geführt.

Ziel der Allianz Zuversichtsstudie ist es die Stimmungslage in Deutschland zu erheben. Dazu wird regelmäßig die Zuversicht der Menschen für die jeweils kommenden zwölf Monate in sechs persönlichen und sechs gesellschaftlich übergreifenden Lebensbereichen erfasst.

Die aktuellen Ergebnisse der Allianz Zuversichtsstudie sowie Trends, die sich daraus ablesen lassen, werden der Öffentlichkeit in der Regel vierteljährlich vorgestellt. Die Ergebnisse des 3. Quartals 2013 erscheinen im September 2013.

 

Kontakt für Medien:

Prof. Dr. Frank Brettschneider, Universität Hohenheim, Fachgebiet Kommunikationswissenschaft insb. Kommunikationstheorie Tel.: 0711/459 24030, E-Mail: frank.brettschneider@uni-hohenheim.de Dr. Martina Kieß, Allianz Deutschland AG Tel.: 0711/663-4696, E-Mail: martina.kiess@allianz.de


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