Die Verständlichkeit der Reden zur Vertrauensfrage im Deutschen Bundestag 2024  [27.12.24]

Am 16.12.2024 stellte Bundeskanzler Olaf Scholz im Bundestag die Vertrauensfrage, um den Weg für vorgezogene Neuwahlen frei zu machen. Neben einer Erläuterung der Gründe für diesen Schritt, nutzten sowohl der Kanzler als auch die Spitzenkandidatinnen und -kandidaten der CDU/CSU, der Grünen, der FDP, der AfD und des BSW die Gelegenheit, um ihre eigenen Schwerpunkte im Wahlkampf zu verdeutlichen. Auf Initiative des Deutschlandfunks hat die Universität Hohenheim die formale Verständlichkeit der Reden der sechs Spitzenpolitikerinnen und -politiker untersucht.

Die Verständlichkeit der Reden zur Vertrauensfrage im Deutschen Bundestag 2024 | Bildquelle: Universität Hohenheim

 

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

  • Vorweg: Die formale Verständlichkeit ist nicht das einzige Kriterium, von dem die Güte einer Rede abhängt. Wichtiger noch ist der Inhalt. Hinzu kommen Kriterien wie der Aufbau der Rede oder der Vortragsstil. Formale Unverständlichkeit stellt aber eine Hürde für das Verständnis der Inhalte dar.
  • Mit einem Durchschnittswert von 15,4 Punkten auf dem Hohenheimer Verständlichkeitsindex sind die Reden überwiegend verständlich. Zum Vergleich: Haushaltsreden, die 2023 im Deutschen Bundestag gehalten wurden, lagen leicht darunter – mit im Schnitt 15,0 Punkten.


  • Die verständlichsten Reden hielten Robert Habeck (Grüne) und Friedrich Merz (CDU) mit jeweils 17,2 Punkten, gefolgt von der BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht (16,6). Die formal unverständlichste Rede hielt Alice Weidel (AfD) mit 10,1 Punkten. Olaf Scholz (SPD) belegt mit 15,8 Punkten den vierten Platz, knapp vor Christian Lindner (FDP) mit 15,6 Punkten.
  • Lange Sätze sind die häufigste Verständlichkeits-Hürde. Schwierige Begriffe sind hingegen deutlich seltener.

Weitere Informationen und Ergebnisse finden Sie hier in der Präsentation der Studie.


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