Zuversicht für Deutschlands Zukunft boomt  [18.09.13]

Die Wirtschaftslage macht besonders gute Laune / Auch der Arbeitsmarkt stimmt positiver / Zuversicht für das eigene Leben ist stabil / Die meisten Optimisten leben in Baden-Württemberg

Stimmungsaufschwung in Deutschland: „Im dritten Quartal 2013 ist die Zuversicht hinsichtlich der Zukunftschancen der Nation um zehn Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen“, sagt Prof. Dr. Frank Brettschneider von der Universität Hohenheim, der die Allianz Zuversichtsstudie wissenschaftlich begleitet. Auf die Frage „Wie sehen Sie die Gesamtsituation in Deutschland in den nächsten zwölf Monaten?“ antworten 39 Prozent der Bundesbürger „mit Zuversicht“ oder „mit großer Zuversicht“. Der Septemberwert liegt nur einen Prozentpunkt unter dem Allzeithoch vom Januar 2011. Das zeigen die aktuellen Ergebnisse der seit 2007 monatlich durchgeführten repräsentativen Befragungen zur Allianz Zuversichtsstudie, einem Gemeinschaftsprojekt der Universität Hohenheim und der Allianz Deutschland AG.

Noch stärker als die Zuversicht für Deutschland hat das Vertrauen in die Wirtschaftskraft zugelegt: 43 Prozent der Befragten sehen die zukünftige ökonomische Entwicklung des Landes optimistisch. Aktuell ist dieser Stimmungswert 13 Prozentpunkte höher als vor einem Jahr.

Für den Arbeitsmarkt zeigt sich derzeit beinahe jeder Dritte zuversichtlich: 31 Prozent der Bundesbürger schätzen die Arbeitsplätze insgesamt als sicher ein. Das sind drei Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr.

Gesunken ist im dritten Quartal 2013 die Zuversicht der Menschen, wenn es um die gesetzlichen Versorgungssysteme in Deutschland geht: Für die Zukunft der gesetzlichen Rentenversicherung sind derzeit 15 Prozent der Befragten optimistisch. Das entspricht einem Minus von fünf Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Zuversicht für die gesetzliche Pflege- und Krankenversicherung ist um vier Prozentpunkte zurückgegangen: von 29 auf 25 Prozent.

 

Im persönlichen Leben ist die Zuversicht fest verankert

Nahezu unverändert gegenüber dem Spätsommer 2012 ist die persönliche Zuversicht der Menschen im dritten Quartal 2013: In die eigene Zukunft blicken 64 Prozent der Befragten optimistisch. Auch fast alle Lebensbereiche zeigen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weitgehend stabile Stimmungswerte – und wie gewohnt auf deutlich höherem Niveau als für die Bereiche des öffentlichen Lebens. Ähnlich wie beim Arbeitsmarkt sind die Bundesbürger auch hinsichtlich der Sicherheit des eigenen Jobs zuversichtlicher als vor einem Jahr: Zwei von drei Befragten sehen beim Gedanken an den eigenen Arbeitsplatz „mit Zuversicht“ oder gar „mit großer Zuversicht“ in die Zukunft. Vor einem Jahr waren es noch 61 Prozent.

„Im fünften Jahr seit Beginn der Schuldenkrise scheinen die Menschen mehr denn je davon überzeugt zu sein, dass Deutschland krisensicher ist. Vor allem beim Vergleich mit anderen europäischen Staaten stellt sich das Gefühl von Stabilität ein“, sagt Prof. Dr. Brettschneider. „Ein optimistischer Blick auf die allgemeine Wirtschaftslage und eine positive Einschätzung der Sicherheit des eigenen Arbeitsplatzes sind die Folge. Das wirkt stabilisierend auf nahezu alle Bereiche des persönlichen Lebens.“

 

Allerorten ist die Zuversicht für Deutschland größer als vor einem Jahr

Vom Norden bis in den Süden, von Ost bis West: In sämtlichen Regionen Deutschlands hat die Zuversicht für die Zukunft Deutschlands gegenüber dem Vorjahreszeitraum zugenommen. Am kräftigsten ist der Stimmungsaufschwung in Baden-Württemberg ausgefallen (plus 19 Prozentpunkte), am schwächsten in den neuen Bundesländern (plus zwei Prozentpunkte).

Die Zuversicht für die persönlichen Lebensbereiche fällt im dritten Quartal 2013 in den einzelnen Regionen unterschiedlich, insgesamt jedoch größer aus als die Zuversicht für Deutschland. Auch in diesem Punkt zeigen sich die Menschen in Baden-Württemberg so optimistisch wie nirgendwo sonst. Mit dem bundesweit höchsten Wert von 72 Prozent (plus vier Prozentpunkte) erreicht der Südwesten auch hier den ersten Platz und ist somit doppelter Sieger – bei der Zuversicht für Deutschland wie auch für das persönliche Leben. Den jeweils zweiten Platz belegt Bayern, wo 41 Prozent der Befragten (plus elf Prozentpunkte) die Zukunft Deutschlands und 71 Prozent (plus sechs Prozentpunkte) die Perspektiven für das eigene Leben zuversichtlich sehen.

„Der Süden hat bei der Wirtschaftskraft die Nase vorn“, sagt Prof. Dr. Brettschneider. „Angesichts dieser Schubkraft und der bundesweit besten Beschäftigungsquote vertrauen die Menschen in Bayern und Baden-Württemberg auf den künftigen Wohlstand ihrer Region. Daraus schöpfen sie Zuversicht.“

 

Hintergrund Zuversichtsstudie

Basis der Allianz Zuversichtsstudie, einer gemeinschaftlich durchgeführten Untersuchung der Universität Hohenheim und der Allianz Deutschland AG, sind repräsentative monatliche Befragungen mit jeweils mindestens 500 - 1.000 Interviewpartnern. Seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2007 wurden mittlerweile insgesamt mehr als 43.000 Menschen befragt. Im 3. Quartal 2013 wurden 1.520 Interviews geführt. Ziel der Allianz Zuversichtsstudie ist es die Stimmungslage in Deutschland zu erheben. Dazu wird regelmäßig die Zuversicht der Menschen für die jeweils kommenden zwölf Monate in sechs persönlichen und sechs gesellschaftlich übergreifenden Lebensbereichen erfasst. Die aktuellen Ergebnisse der Allianz Zuversichtsstudie sowie Trends, die sich daraus ablesen lassen, werden der Öffentlichkeit in der Regel vierteljährlich vorgestellt. Die Ergebnisse des 4. Quartals 2013 erscheinen im Dezember 2013.

Text: Lembens-Schiel

Kontakt für Medien:

Prof. Dr. Frank Brettschneider, Universität Hohenheim, Institut für Kommunikationswissenschaft insb. Kommunikationstheorie Tel.: 0711/459-24030, E-Mail: frank.brettschneider@uni-hohenheim.de


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