5G-Mobilfunk in Freiburg


Ziele

Ziel der Analyse ist es zunächst, zu ermitteln, wie im Konflikt über den 5G-Mobilfunk in Freiburg kommuniziert wird. Weiterhin sollen die relevanten Themenfelder und Stakeholder analysiert werden. So soll herausgefunden werden, welchen Beitrag Kommunikation zur Konfliktlösung leisten kann. Anschließend werden konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet. Im Fokus stehen folgende Forschungsfragen:

  1. Welche Akteure treten aus welchem Grund mit welcher Position im 5G-Konflikt in Freiburg auf?
  2. Welche Themen spielen in der Kommunikation um den Konflikt eine Rolle? Und welche Akteure betonen welche Themen?
  3. Wie kommunizieren die Akteure? Und wie nehmen sich die Akteure gegenseitig wahr?
  4. Wie kommunizieren die Gegnergruppen ihre Forderungen in ihren Eigenpublikationen?

Methoden

Zur Beantwortung der Forschungsfragen wird eine Methoden-Kombination eingesetzt. Eine vorangegangene Online-Recherche, die vor allem zur Identifikation von Themen und Stakeholdern relevant ist, bildet die Grundlage für die weiteren Methoden. Eine qualitative Inhaltsanalyse der Eigenpublikationen der Gegnergruppen ermöglicht die Untersuchung von sprachlichen und visuellen Frames und von weiteren sprachlichen Mustern. Zusätzlich wurden leitfadengestützte Interviews mit Vertretern unterschiedlicher Akteursgruppen im Konflikt geführt: Stadt Freiburg, diagnose:funk, Taskforce Mobilfunk, Kommunikationsbüro Ulmer, Chaos Computer Club Freiburg, JUPI, CDU, Bündnis/Die Grünen, SPD, Badische Zeitung. Ergänzend wurde eine Einwohnerversammlung der Stadt Freiburg beobachtet. Dabei wurde ein besonderes Augenmerk auf den Inhalt und den Stil der Vorträge bzw. der Diskussion gelegt.

Ergebnisse

In dem Konflikt über 5G-Mobilfunk in Freiburg gibt es viele unterschiedliche beteiligte Akteure mit unterschiedlichen Forderungen und Interessen. Der Hauptkonflikt besteht jedoch zwischen der Stadt Freiburg und dem Aktionsbündnis, während Akteure der Landes- und Bundesebene im Hintergrund stehen. Es besteht eine starke Vernetzung und gegenseitige Unterstützung der 5G-Gegner. Im Hinblick auf die Argumente der Gegner fällt auf, dass diese sehr vielfältig sind und sich häufig nicht auf 5G in Freiburg beziehen, sondern auf Digitalisierung und Mobilfunk allgemein. Daran zeigt sich, dass die Debatte stark mit den Ängsten rund um die Digitalisierung allgemein zusammenhängt. Im Rahmen der Framing-Analyse wird deutlich, dass der Gesundheits-Frame im Vordergrund steht und die Gegnergruppen ähnliche Frames und Begriffe verwenden. Im Allgemeinen ist eine Verbesserung der Kommunikation und der Medienberichterstattung notwendig, um eine Zukunftsvision für 5G und die Digitalisierung in Freiburg und darüber hinaus zu schaffen. Dabei ist es hilfreich, den Fokus auf Nutzenkommunikation zu setzen. Eine einheitliche, transparente und verständliche Kommunikation von Landes- und von Bundesseite wäre erforderlich.

Die Präsentation finden Sie hier.

Mitglieder der studentischen Arbeitsgruppe

  • Magdalena Broenner

  • Larissa Götz

  • Katharina Loch

  • Nadja Wild