Die Sprache des Ampel-Koalitionsvertrages 2021  [09.12.21]

Wie verständlich ist der Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP? Welche Besonderheiten in der eingesetzten Sprache fallen auf? Mit diesen Fragen beschäftigt sich unsere aktuelle Studie.

Die Sprache des Ampel-Koalitionsvertrages 2021 | Bildquelle: Universität Hohenheim

 

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

Vorweg: Die gemessene formale Verständlichkeit ist nicht das einzige Kriterium, von dem die Güte eines Wahlprogramms abhängt. Deutlich wichtiger ist der Inhalt. Jedoch stellt formale Unverständlichkeit eine Hürde für das Verständnis der Inhalte dar.

  • Mit einem Wert von 5,7 Punkten auf dem Hohenheimer Verständlichkeitsindex ist der Ampel-Koalitionsvertrag sprachlich fast so komplex wie eine politikwissenschaftliche Doktorarbeit. Jedoch ist der Ampel-Koalitionsvertrag 2021 in erster Linie ein Dokument von Experten für Experten. Für Laien ist er nur schwer verständlich.
  • Verglichen mit den Wahlprogrammen der Koalitionäre fallen die Koalitionsverträge 2017 und 2021 auch länger aus als die Einzelwahlprogramme. Eine Ausnahme hierzu stellt das Programm der Grünen 2021 dar.
  • Der aktuelle Koalitionsvertrag ist etwas kürzer als der schwarz-rote Koalitionsvertrag zur Bundestagswahl 2017.
  • Die häufigsten Verstöße gegen Verständlichkeits-Regeln: Fremdwörter und Fachwörter, Wortkomposita und Nominalisierungen, Anglizismen und „Denglisch“, lange „Monster- und Bandwurmsätze“.
  • Positive Verben zählen zu den häufigsten Begriffen im Koalitionsvertrag.
  • Ein Vergleich der Wortwahl der Wahlprogramme der Ampel-Koalitionäre und des Koalitionsvertrages zeigt außerdem, dass alle Parteien gewisse Abstriche bei der Platzierung ihrer Schwerpunktthemen machen mussten.

 

Weitere Informationen und Ergebnisse finden Sie hier in der Präsentation der Studie.


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